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300 Jahre Schultradition 1 Die erste verbürgte Nachricht über das Luther Schulwesen stammt aus dem Jahre 1671 von Pastor Abelmann, der von der Schulgründung 1611 berichtet. In alten Kirchenprotokollen wurde 1543 eine Küsterwohnung in Luthe erwähnt. Wo ein Küster war, da war auch eine Schule. Wahrscheinlich hat schon um diese Zeit der Stiftsküster aus Wunstorf Luther Kinder mit unterrichtet. Das erste Schulhaus war eher eine dürftige Unterbringung in einem Raum. Als 1783 die Schule dem großen Ortsbrand zum Opfer fiel, folgte ein Neubau (Schule Nr.2) auf dem freien Platz vor der Kirche, die 1784 fertig wurde und bis 1845 fast unverändert blieb. Aus den Berichten eines Luther Pastors, der als Schulinspektor seinen Superintendanten im Jahre 1736 über das Leben im Dorf berichtete, geht hervor, daß die Luther im Gegensatz zu anderen Nachbargemeinden immer sehr schulfreudig gewesen sind und viel für die Schule übrig hatten. Auch die Sommerschule, die 1750 eingeführt wurde - bis dahin wurden die Kinder nur in den Wintermonaten in die Schule geschickt -, wurde hier offenbar regelmäßig besucht. Auch aus anderen Berichten geht nur Lobenswertes über den Lerneifer der Luther Schüler hervor. 1845 musste der Schulraum um einen Klassenraum erweitert werden (Schule Nr.3). Dreißig Jahre später war auch diese Schule schon zu klein und es wurde 1887 ein Neubau für eine dritte Klasse errichtet (Nr.4). Als zur Jahrhundertwende die alte Schule Nr.5 neben der Kirche errichtet wurde, war der vierklassige Schulbau für die damalige Zeit imposant. Doch der reichte eben wegen der anwachsenden Schülerzahl bei weitem nicht mehr aus. 2 Am 10. November 1953 beschloss der Gemeinderat Luthe eine 6klassige Schule zu bauen. Am 20.März 1954 war die vom Architekten Rinne entworfene Schule in der Leine-Zeitung abgebildet und am 3.Juli 1957 wurde der Grundstein für den Bau gelegt (Schule Nr.6). Die Luther Gemeindeväter wussten sehr genau, dass die heutige Schule für die Zukunft gebaut wurde. Die Entwicklung der Schülerzahlen 3 1845 wurde im Königreich Hannover die Schulpflicht für alle Kinder vom vollendeten 6. bis 14. Lebensjahr gesetzlich festgelegt. Die Zahl der Schulkinder in Luthe ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts überliefert; sie belief sich jahrzehntelang auf 80 bis 90 Kinder, 1783 aber gab es 109 und 1806 besuchten schon 128 Kinder die Luther Schule. Im Jahre 1854 gingen bei dem einzigen Lehrer in Luthe 160 Kinder zum Unterricht. 1873 waren es 200 Schulkinder. Von 1900 bis 1917 stieg die Zahl auf 218 und in den Folgejahren sank die Schülerzahl auf 111. Einen leichten Anstieg verzeichnete man ab 1933 mit 120 bis 150 Schüler im Jahr 1944. 1951 bis 1953 besuchten zwischen 270 - 330 Kinder die Schule. Die damit verbundene Schulraumnot zog sich wie ein roter Faden durch die Luther Schulgeschichte. Mit dem Bau der neuen Schule erhöhte sich die Zahl stetig, 1965 besuchten 344 Kinder die Schule, 1967 mehr als 400, bis zum Höhepunkt 1973, als sich 547 Schulkinder durch die Flure drängelten. Ab 1980 entspannte sich die Situation: die Grundschule zählt 250 - 270 Kinder.
Quelle 1 Leine-Zeitung vom 15.09.1988 Quelle 2 Schulchronik Quelle 3 Bildband "Geschichte des Dorfes Luthe", herausgegeben von Ingrid Mußmann |
